Jeden Tag grüner, das ist das Motto von Green Creator und Autorin Charlotte Schüler.
Dabei inspiriert sie ihre 46 k Follower auf Instagram und 385 k Follower auf TikTok dazu, mit kleinen Veränderungen Großes zu bewirken. Praktische Tipps und Anleitungen gibt es in ihren Büchern “Einfach plastikfrei leben” und “Do-it-yourself! #Einfach Plastikfrei Leben”.
Charlotte liebt es, momentan in einem Van unterwegs zu sein. Im Interview erzählt sie uns, wie sie ein plastikfreies Leben im Alltag und auf Reisen umsetzt. Sie teilt ihre wichtigsten Hacks, wie wir den Gebrauch von Plastik im täglichen Leben vermeiden können.
Charlotte, auf Deinen Social Media Kanälen inspirierst Du Menschen dazu, plastikfrei zu leben, was hat Dich dazu bewogen, diesen Schritt zu gehen?
Meine Mama eröffnete schon 2014 ihren Laden “Plastikfreie Zone” in München. Anfangs stand ich dem Ganzen noch zaghaft gegenüber, das Vorhaben, plastikfrei zu leben, erschien mir einfach zu groß. Es geht ja nie zu 100%, man muss sich der Sache Stück für Stück nähern. So habe ich immer mehr Sachen ausprobiert und auf meinem eigenen Instagram Account geteilt. Als ich damit anfing, gab es noch nicht so viele Inhalte zu meinem Thema und so versuchte ich die Lücke zu schließen mit dem Content, den ich mir selber gewünscht hätte.
Ich bin als Kind schon umweltbewusst aufgewachsen. Als meine Mama dann beschloss, komplett plastikfrei zu leben, fand ich das zunächst eher stressig. Immer wieder war etwas nicht in Ordnung, wie ich es machte, so erschien mir als junge Erwachsene ihr Lebensstil eher abschreckend.
Langsam und vorsichtig näherte ich mich dem Thema, Stück für Stück, das schien mir passender in meinen Alltag zu integrieren.
Plastik ist in unserem Alltag überall präsent, kann man das überhaupt, plastikfrei leben?
Auch mir geht das so: in manchen Situationen klappt es einfach nicht so gut. Da setze ich mich selbst nicht unter Druck. So war es während Corona schwierig, die passenden Läden zu finden. Auch auf Reisen gelingt es nicht immer, plastikfrei einzukaufen. Aber wenn ich einen Großteil an Plastik vermeiden kann, ist damit schon einiges gewonnen.
Mein Motto ist: Lieber machbar für die Mehrheit als perfekt für wenige.
Welche Hacks empfiehlst Du uns, um den Konsum von Plastik im Alltag einzuschränken?
Das fängt im Bad an: mit festen Produkten als Shampoo oder Duschgel kann ich schon einiges einsparen. Auch die Putzmittel sind ein Hebel: Putzmittel Tabs oder Konzentrate können viel bewirken. Beim Einkaufen nehme ich Gemüsenetze mit und mehrere Brotzeitboxen. Auch Bienenwachstücher sind praktisch. Viele Bio Läden haben damit kein Problem, die Lebensmittel in meine Behälter umzufüllen. Besonders gut geht das auf dem Markt.
Wenn ich unterwegs bin, leistet mir meine Trinkflasche gute Dienste und der eigene Kaffeebecher.
Ein Tipp ist der Blick in den eigenen Mülleimer- wo habe ich den größten Verbrauch? Welche Alternativen gibt es dazu?
Du bist gerne auf Reisen, wie machst Du das, wenn Du unterwegs bist?
Gerade bin ich in Italien mit dem Van unterwegs. Wir haben schon zu Hause die trockenen Lebensmittel in unsere Behälter abgefüllt. Zum Auffüllen gibt es hier auch viele Unverpackt Läden. Wir kaufen viel an Obst- und Gemüseständen ein und wenn es möglich ist, auf dem Markt. Ich suche mir dazu immer die entsprechenden Keywörter auf Italienisch raus, damit die Leute auch verstehen, was ich meine. Klar, das braucht in wenig Organisation und Vorbereitung, Spontankäufe kommen eher wenig vor.
Wie kommst Du grundsätzlich mit Deinem Ideal eines plastikfreien Lebens in Deutschland zurecht?
Eigentlich kann man in Deutschland schon recht gut plastikfreie Alternativen finden. Während Corona war der Wunsch nach Nachhaltigkeit bei vielen nicht mehr so präsent, aber mittlerweile wurde diese Welle wieder aufgenommen. Das Argument, im Unverpackt Laden sei es zu teuer, zählt für mich nicht, denn ich spare mit einem nachhaltigen Lebensstil an anderer Stelle wieder ein. In Deutschland herrscht immer wieder der Irrglaube, ein nachhaltiger Lebensstil sei zu teuer. Dabei sind wir viel weniger verschwenderisch.
So lege ich großen Wert auf qualitativ hochwertige und langlebige Produkte. Wenn etwas kaputt geht, versuche ich es zu reparieren.
Das Thema Nachhaltigkeit kann ja auch ganz schön frustrieren, wenn man sich intensiv mit den Konsequenzen unseres auf Konsum ausgerichteten Lifestyles beschäftigt. Wie geht es Dir damit, pessimistisch oder optimistisch, wie ist Deine Einstellung dazu?
Manchmal habe ich auch Zweifel, ob ich mit meinem Lebensstil wirklich etwas bewirken kann. Besonders während Corona schienen die Mengen an Plastik, die aus hygienischen Gründen verwendet wurden, uferlos. Man sieht im Alltag die negativen Effekte, die man selbst nicht beeinflussen kann, und das kann sehr deprimierend sein. Aber es ist wichtiger, trotzdem weiterzumachen und mutig zu bleiben.
Es ist entscheidend, sich selbst nicht zu überfordern, denn gar nicht anzufangen, ist keine Alternative.
Auf Social Media wird Perfektion erwartet, und ich bekomme oft kritische Kommentare, wenn etwas nicht perfekt ist. Der Begriff Nachhaltigkeit polarisiert immer noch: Viele haben ein schlechtes Gewissen, anderen geht es nicht schnell genug. Ich möchte inspirieren und praktische Tipps geben, wie man es besser machen kann.
Statt Perfektion ist es viel wichtiger, langfristig dabei zu bleiben und viele Menschen zu erreichen.
Ich bin mir bewusst, dass ich nicht alles weiß, aber ich gebe mein Bestes, ständig dazuzulernen und hilfreiche Tipps zu geben.
Vielen Dank, liebe Charlotte für das inspirierende Interview!
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Wenn ihr noch mehr praktische Tipps erfahren wollt, folgt gerne Charlotte auf Instagram oder besorgt euch eines ihrer Bücher.
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